Ich befinde mich im 8 Jahr in der ich die App DayOne nutze und bin davon begeistert.
Die Idee ein Tagebuch zu führen ist entstanden um meinen Schreibstyle zu verbessern. Vermutlich denkt der ein oder andere, gut ist er immer noch nicht, ich kann euch aber sagen, er ist besser geworden. Ein weiterer Grund war meinen Gedanken freien lauf zu geben. Beim schreiben setze ich mich mit Themen auseinander und betrachte sie aus einem anderen Winkel. Fange dabei auch schon mal an, mein Handeln oder Gedanken zu hinterfragen. Damit meine Geschriebenen Worte nicht in die falschen Hände gelangen, habe ich mich dazu entschlossen, eine App zu nutzen. Die App ist auf meinen Geräten verfügbar und das jemand Zugang zu diesen geschriebenen Gedanken bekommt, ist sehr unwahrscheinlich.
Damals gab es noch nicht viele Apps die meinen Erwartungen gerecht wurden. Mittlerweile bietet Apple eine eigene App an, Journal, die sicherlich auch gut ist, doch die App DayOne kann mehr und da soll es nun drum gehen.
Voraussetzungen
Ich selbst bin Apple Nutzer. Ich habe ein iPad und ein iPhone. Zudem habe ich einen Mac wo derzeit allerdings Linux drauf läuft. Zuerst war dies ein Problem für mich. Ich habe immer mein iPad mit einer externen Tastatur genutzt. Doch es gibt eine Webversion von DayOne. Mit der Apple ID kannst du dich anmelden und über den Browser dein Tagebuch schreiben. Damit ich nicht abgelenkt werde, wechsel ich im Browser in den Vollbildschirm und schaue auf eine App im Web. Das funktioniert sehr, sehr gut.
Doch auch für die Androide Nutzer unter euch, die App gibt es mittlerweile auch für euch.
Was macht die App besonders
Wie schon angesprochen, gibt es die App unter den gängigen Systemen. Auch eine sehr gute Web Version ist verfügbar. Es können mehrere Tagebücher erstellt werden. So haben wir zum Beispiel ein Familien Tagebuch. Beiträge aus den Jahren zuvor werden mir regelmäßig angezeigt und bieten mir eine Erinnerung an mein Erlebnissen.
Auch der Buchdruck ist möglich. 1x im Jahr erstelle ich ein Buchdruck. Die Bücher können als Hard oder Softcover gedruckt werden und sind vom Preis her bezahlbar. Lediglich die Fotoeinbindung und die Möglichkeiten Veränderungen am Buchdruck vorzunehmen ist noch nicht perfekt. Die Qualität allerdings sehr gut.
An der App wird viel gearbeitet. Es kommen regelmäßige Updates aber keine krassen Errungenschaften. Sie wachst langsam aber beständig und läuft Stabil. Die Menüführung ist einfach. Das erstellen von Büchern auch.
Sie kann als Reisetagebuch auch gut genutzt werden. Deine Beiträge werden in der iCloud gesichert, dies kann aber auf Wunsch auch deaktiviert werden.
Texte werden in Markdown geschrieben und können später exportiert werden und ggf. woanders verwendet werden. Über das Smartphone oder den Metadaten in den Fotos zieht die App sich den Standort und so kann auch der Ort hinterlegt werden wo der Beitrag geschrieben wurde. Beim Buchdruck gibt es eine Karte auf der man dann die Orte sieht, an denen man war. Auch werden Wetter Daten gezogen und mit eingebaut.
Kosten
Mein letzter stand war, das die App kostenlos ist, allerdings mit Einschränkungen. So war damals kein Buchdruck möglich. Auch keine 2 Tagebücher. Man kann nur von einem Gerät dadrauf zugreifen.
Das Abo kostet 35$ USD im Jahr, was ich noch fair finde.
Aller Anfang ist schwer
Hier möchte ich dir einmal mut machen. Aller Anfang ist schwer. Sei es einen Blog wie diesen aufzubauen oder ein Tagebuch zu füllen. Am Anfang findest du vielleicht nicht mal ein Thema. Willst was schreiben, doch weißt nicht was. Siehst das Thema vielleicht nicht relevant genug an es nieder zu schreiben. Doch verwerfe den Gedenken nicht. Du machst das für dich. Schreib drauf los. Mit der Zeit werden deine Beiträge besser. Und eines Tages, so in 1-2 Jahren merkst du dann, was für einen Schatz du da in deinen Händen hältst. Es macht Spaß in den Erinnerungen zu blättern.
Ein Tagebuch sollte ein Freund ohne Verpflichtungen sein. Das Tagebuch ist geduldig und hört zu. Es ist nicht nachtragend wenn du mal nichts schreibst. Zudem ist dies Tagebuch verwiegen und gibt deine anvertrauten Gedanken nicht weiter. Was ich selbst bemerkt habe, mit der Zeit passieren viele Sachen im Leben und genau dann habe ich die Zeit und Ruhe nicht dies nieder zu schreiben. Dann mache ich mir Gedanken. Schreibe nur die Überschrift mit ein paar Notizen oder lasse es ganz sein. Es darf, finde ich, keine Verpflichtung werden. Es soll Spaß machen.
Alternativen und SelfHosted
Auf diesem Blog geht es um IT und immer wieder um SelfHosted. Aus dem Grund möchte ich für dich auch Alternativen benennen.
Fangen wir mit dem klassischen Buch an. Hier sehe ich den Nachteil, dass schnell ein Geschmiere entstehen kann. Allerdings ist man hier mit dem eigenen Stift kreativer unterwegs. Ein weiterer Punkt ist die nicht ständige Erreichbarkeit des Tagebuchs. Im Wartezimmer beim Arzt oder in der Pause auf der Arbeit, du kannst dein Handy rausholen und los schreiben. Selbst das schnelle Diktieren ist ohne Problem möglich. Fotos sind schnell eingebaut. Bei einem Handgeschriebenen Tagebuch müssen die erst entwickelt werden. Eine Kopie ist auch nicht möglich.
Als SelfHosted Variante sehe ich Docmost an. Über Docmost habe ich schon einen Beitrag gemacht. Es lässt sich ohne Probleme in einem Docker Container installieren und bietet dir über einen Browser alles was du brauchst um zu schreiben. Allerdings sind Funktionen stark eingeschränkter als bei DayOne (Buchdruck, Vorschläge alter Beiträge, Wetter Daten, etc).
Einige nutzen Notion als Tagebuch. Hiervon rate ich allerdings ab. Docmost ist eine abgespeckt Alternative von Notion. Deine Daten liegen bei Notion auf deren Servern. Klar ist dies auch bei Apple mit der iCloud der Fall, doch Apple verdient mit den Verkäufen von Apps und Hardware Geld. Notion mit Abos. Ist das Geld bei denen mal knapp, was machen die dann mit deinen Daten? Die KI füttern? Ich will das nicht schwarz malen, doch ich Versuche meine Daten bei mir zu halten und habe gelernt wenige Anbieter mein Vertrauen zu schenken.
Wo wir einmal bei Apple sind, gibt es wie oben benannt, die hauseigene App von Apple als kostenlose alternative. Ich habe sie mir einmal angesehen und ja, sie macht was her. Allerdings bindet die App uns ins Apple Ökosystem ein. Einstellungen sind sehr begrenzt. Buchdruck nicht möglich. Texte sind meine ich aber exportierbar.
Fazit
Von mir eine klarem Empfehlung. Die Vorstellung eines Tages im hohem Alter zu Hause in meinem Sessel sitzen zu können und mein Leben noch einmal durchlaufen zu lassen beruhigt mich. Wie schnell vergeht ein Jahr? Wenn ich dann die Beiträge sehe, merke ich erst, was ich alles erlebt habe. Auch hinterlässt man seiner Familie auch eine sehr persönliche Erinnerung.
Wer also gerne schreibt oder schon immer mal an ein Tagebuch gedacht hat, findet hier eine schöne App.