Es gibt zahlreiche hervorragende Notiz-Apps. Die bekanntesten sind vermutlich jene, die bereits auf dem Betriebssystem vorinstalliert sind. Doch auch Anwendungen wie Notion und Anytype sind für viele aus dem Alltag kaum mehr wegzudenken.
Ich probiere gerne neue Tools aus – so bin ich zufällig auf die Docker-Anwendung Memos gestoßen. Diese verfolgt einen etwas anderen Ansatz: Sie läuft in einer schlanken, übersichtlichen Web-GUI. Der Funktionsumfang ist zwar begrenzt, reicht jedoch vollkommen für kurze Notizen und Gedankenstützen aus.
Eine native iOS-Version gibt es bislang nicht. Doch mit einem kleinen Trick lassen sich Webseiten auf Apple-Geräten als App auf dem Homescreen speichern:
Einfach die Seite im Browser öffnen, auf das Teilen-Menü tippen und „Zum Home-Bildschirm“ auswählen – schon wird Memos zur App.
Vergleichbare Alternativen
In der Vergangenheit habe ich vor allem die iOS-Notizen-App genutzt – meist über das Kontrollzentrum mit der Schnellnotiz-Funktion.
Das Problem: Mit der Zeit sammelten sich unzählige Notizen an, die ich kaum noch überblickte.
Später bin ich auf WhatsApp umgestiegen und habe eine Gruppe namens Notizen erstellt, die ich oben angepinnt habe.
So konnte ich mir selbst schnell Sprachnachrichten schicken – eine Methode, die ich gelegentlich heute noch nutze.
Wie nutze ich Memos?

Memos ist wie ein Chat aufgebaut. Auf dem iPhone kann ich meine Gedanken direkt oben eingeben.
Optional lassen sich:
- Hashtags hinzufügen
- Listen erstellen und abhaken
- Dateien und Links anhängen (auch zu anderen Memos)
- Codeblöcke einfügen
- Standorte (Karten) integrieren
Unter dem Eingabefeld erscheinen alle bisherigen Memos chronologisch – ganz wie in einem Chatverlauf.
Ist eine Notiz erledigt, kann sie ins Archiv verschoben oder gelöscht werden. Auch Bearbeitungen und Kommentare sind möglich.
Die Organisation erfolgt über Hashtags.
Memos unterstützt mehrere Benutzer – neue Mitglieder lassen sich problemlos anlegen.
Ein Beispiel aus dem Alltag
Im Treppenhaus haben wir eine Lampe, die über Home Assistant zeitgesteuert ist.
Sie war noch auf den Winterzeitplan eingestellt und ging um 20 Uhr an – was im Sommer keinen Sinn ergibt.
Also habe ich mir in Memos eine Notiz mit dem Titel „Treppenhaus Lampe“ erstellt.
Wenn ich das nächste Mal am Mac sitze, erinnert mich diese Notiz daran, die Einstellung zu ändern.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Schlanke, übersichtliche Weboberfläche
- Minimalistisch, aber funktional
- Open-Source & Docker-kompatibel
- Markdown-Unterstützung
Nachteile
- Keine Sprachnotizen (ggf. über Webhooks + n8n + AI Transkription nachrüstbar, es gibt auf GitHub eine Telegram Anbindung für Memos)
- Zeitlich Erinnerung gibt es nicht
Docker-Compose-Skript
Solltest du eine schlanke Version von Memos planen, reicht die SQLite Version.
services:
memos:
image: neosmemo/memos:stable
container_name: memos
restart: unless-stopped
ports:
- 5230:5230
volumes:
- ./data:/var/opt/memos
environment:
- MEMOS_MODE=prod
- MEMOS_PORT=5230
Für alle die auf Nummer sicher gehen wollen, für die hier eine Version mit PostgressDB
services:
memos:
image: neosmemo/memos:stable
container_name: memos_app
hostname: memos
security_opt:
- no-new-privileges:true
volumes:
- ./memos/data:/var/opt/memos:rw
restart: on-failure:5
depends_on:
- db
ports:
- 5245:5230 #Port 5245 ggf. anpassen
environment:
MEMOS_DRIVER: postgres
# MEMOS_DSN: postgresql://POSTGRES_USER:POSTGRES_PASSWORD@HOSTNAME:5432/POSTGRES_DB?sslmode=disable
MEMOS_DSN: postgresql://memos:memosPass@memos-db:5432/memosdb?sslmode=disable
MEMOS_MODE: prod
db:
image: postgres:17
container_name: memos-db
hostname: memos-db
security_opt:
- no-new-privileges:true
volumes:
- ./database:/var/lib/postgresql/data:rw/
environment: #bei öffentlicher Erreichbarkeit USER und Passwort anpassen
POSTGRES_DB: memosdb
POSTGRES_USER: memos
POSTGRES_PASSWORD: memosPass
restart: on-failure:5
networks: {}
Erreichbar aus der ferne
Natürlich kann man Memos aus dem Heimnetzwerk über den Nginx Proxy Manager erreichbar machen oder direkt im Rechenzentrum den Container ausrollen.
Da ich alleine auf diese Instanz zugreife, arbeite ich mit einer VPN Verbindung. Mein Endgeräte bauen alle, sobald ich mein WLAN verlasse eine VPN Verbindung nach Hause auf.







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